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Deutschland

  • Universität: Pädagogische Hochschule Freiburg, Musikinstitut und die Abteilung Musikkulturen im Dialog
  • Ensemble: ensemble recherche
  • Schule: Friedrichgymnasium Freiburg
  • Konzept: Kreative Musikproduktion inspiriert durch die 
Merkmale afrikanischer Musik & Neuer Musik

Pädagogische Hochschule Freiburg

Wer war im Projekt beteiligt?

Das Institut für Musik der PH Freiburg mit:

  • Prof. Dr. Georg Brunner, Projektleiter/Koordinator
  • Susanne Kittel, Konzeptentwicklung und –erprobung
  • Mario Hamann, Websitekonzept und -programmierung
  • Daniel Fiedler, Evaluation/Finanzen
  • Julia Valérie Berger und Dorothea Berner, Mitarbeit bei den Einführungstexten
  • und die Abteilung Musikkulturen im Dialog mit Pape Dieye, Konzeptentwicklung und- Erprobung. Pape Dieye, Percussionist aus Senegal, ist spezialisiert auf traditionelle und moderne, westafrikanische Musik. Er lebt und arbeitet als Musiker, Komponist und Instrumentenbauer in Freiburg im Breisgau

Welche neuen Erfahrungen wurden im Projekt gemacht?

Durch die Koordination der 12 Partner konnten vor allem im Bereich Kommunikation, Umgang mit unterschiedlichen Arbeitskulturen und Projektmanagement nachhaltige Erfahrungen gemacht werden. Dabei erfolgte vor allem in diesen Bereichen eine positive Weiterentwicklung.
Die fortwährend zunehmende Relevanz des Online-Auftritts, der in der Veröffentlichung der Online-Materialien gipfelte, erforderte die Berücksichtigung vielfältiger Bedürfnisse. Neue Erfahrungen stellten sich dabei insbesondere bei der verständlichen Dokumentation der Website ein, da durchweg niederschwellige Zugangsweisen für die Projekt-Teams gewährleistet sein mussten.
In der schulischen Praxisphase und Testung der Lernmaterialien war vor allem die Intensität, Ernsthaftigkeit und Motivation der SuS beim Entwickeln ihrer eigenen Musikstücke und in der Begegnung mit fremden Musikkulturen eindrückliche Erfahrungen. Gleichermaßen erforderte die Begegnung mit anderen Lernkulturen viel Geduld, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht war.


ensemble recherche

Wer war im Projekt beteiligt?

Das ensemble recherche besteht seit mehr als 30 Jahren und ist eine aus 9 Musikern bestehende Kammermusikgruppe, die sich auf Aufführung und Vermittlung neuer Musik spezialisiert hat (www.ensemble-recherche.de) .Als erfahrene Fachexperten waren Barbara Maurer (Viola) und Klaus Steffes-Holländer (Klavier) im Projekt beteiligt.

Was war die Rolle im Projekt?

Unsere Rolle in der Vorbereitung (Teamsitzungen, Seminareinheiten an der PH mit Musikstudenten) war es, musikalische Inhalte und praktische Strategien einzubringen, die mit den Schülerinnen und Schülern (SuS) einer 6.Klasse erprobt und umgesetzt werden sollten. Wichtig war für uns, den SuS keine „fertigen“ Pläne vorzusetzen, sondern auf deren kreative Impulse zu vertrauen. In der Schulpraxisphase haben wir die SuS musikalisch unterstützt, betreut und haben ihnen in eigenen moderierten Kurzkonzerten Einblicke in die neue Musik ermöglicht.

Welche neuen Erfahrungen wurden im Projekt gemacht?

Durch die lange Dauer der schulischen Praxisphase gab es Platz für anfängliche Skepsis, spielerische Zweckfreiheit, Experimente – auch außerhalb des Schulgebäudes, Improvisationskonzepte und für das Ausprobieren von einzelnen Vorschlägen der SuS. Alle begleitenden Partner konnten so die unbedingt nötige Geduld aufbringen, abzuwarten, bis die SuS selbst Feuer fingen und zukünftige Resultate als das Ergebnis ihrer eigenen Kreativität sahen. Dabei leistete das geplante Abschlusskonzert als Ziel motivierende und als Erfahrung unerlässliche Dienste.
Durchgehend dankbar waren wir als Musiker für die Präsenz des Lehrers bei allen Gelegenheiten, so dass nicht wir für Ruhe und eine gewisse Disziplin sorgen mussten.
Es war eindrucksvoll mitzuerleben, wie die SuS mit ihrem Produkt zusammen reiften. Am Ende wirkten die 11-12-Jährigen geradezu erwachsen in der Überzeugungskraft, mit der sie auf der Bühne standen.
Die Intensivwochen in Brünn und Freiburg brachten die Zusammenfassung und Konzentration des ersten bzw. zweiten Arbeitsprozesses, auch in der Begegnung mit den Kindern der anderen Länder. Sie waren für die SuS der größte Einsatz (Ferien geopfert) und brachten die stärkste Intensivierung und Identifikation. Die Gruppe wuchs zu einer Art Verbund zusammen, lernte ihre eigenen Qualitäten zu schätzen und schuf eine wirklich originelle, abwechslungsreiche und hörenswerte Suite.

Barbara Maurer / Klaus Steffes-Holländer


Friedrich Gymnasium Freiburg

Wer war im Projekt beteiligt?

Das Friedrich-Gymnasium in Freiburg im Breisgau ist ein humanistisches Gymnasium mit altsprachlichem, neusprachlichem und naturwissenschaftlichem Profil. Derzeit hat die Schule etwa 350 Schülerinnen und Schüler, die Klasse 6a ist mit 18 Kindern (13 Jungen und 5 Mädchen) eine sehr kleine Klasse.

Was war die Rolle im Projekt

Im doppelstündigen Musikunterricht wurde ab Oktober 2015 bis zur Abschlussveranstaltung Anfang Juni 2016 wöchentlich mit dem ensemble recherche und dem Team der PH Freiburg gearbeitet. Der Musiklehrer Steffen Jahnke war für die pädagogische Leitung der Klasse verantwortlich und unterstützte die künstlerische Arbeit mit der Klasse. 

Welche neuen Erfahrungen wurden im Projekt gemacht?

Ungewöhnlich war die Konzentration des Unterrichts auf ein einziges Projekt, in diesem Fall auf die Produktion und Einstudierung von eigenen Musikstücken. So kamen sicherlich einerseits Elemente des konventionellen Unterrichts zu kurz, dafür waren andererseits die Erfahrungen und Lernfortschritte beim regelmäßigen Musizieren in der Klasse viel intensiver und größer als sonst. Neu war auch die Intensität und Verbindlichkeit des Musikmachens in der Klasse, die sich durch die regelmäßige Arbeit an den selbstentwickelten Stücken einstellte. Auch die Begegnung und Zusammenarbeit mit den außerschulischen Gästen sowie den Partnern aus Frankreich, Tschechien und Ungarn war anregend und bereichernd.


Konzept: Kreative Musikproduktion inspiriert durch die 
Merkmale afrikanischer Musik & Neuer Musik

Potenziale

In Bezug auf die Förderung von Kreativität widmet sich das deutsche Team dem Thema der kreativen Musikproduktion inspiriert durch die Prinzipien afrikanischer und Neuer Musik. Die Förderung von Entrepreneurship basiert auf den voraussetzenden Eigenschaften wie Eigeninitiative, Durchhaltefähigkeit, Leistungsmotivation und Eigenverantwortung. Im Projekt durchliefen Studierende und SuS (Schülerinnen und Schüler) kreativ-musikalische Prozesse  in denen die benannten Fähigkeiten von der ersten musikalischen Idee bis hin zur Bühnenperformance gefordert waren. Neben einer umfassenden kulturellen Bildung setzten sie sich intensiv mit sich und ihrer Umwelt auseinander, kamen in den Dialog mit Mitspielenden, nutzten ihre vorhandenen Ressourcen, entwickelten und präsentierten mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung öffentlich ihre musikalischen Ideen.

Struktur

Auf universitärer Ebene wurde mit Studierenden gemeinsam recherchiert, wie durch die Merkmale afrikanischer Musik und Neuer Musik im schulischen Kontext kreativ-musikalische Prozesse initiiert werden können. Dabei ging es vor allem darum, was Quellen musikalischer Inspiration im alltäglichen Leben sein können, wie rhythmische und improvisatorische Kompetenzen ausgebildet werden und wie SuS (Schülerinnen und Schüler ) in einem künstlerischen Prozess aus einer ersten musikalischen Idee eine professionell gestaltete Performance entwickeln können.

Materialien

Die mit Studierenden und senegalesischen Musikern entwickelten Materialien wurden mit dem schulischen Partner und in Lehrerfortbildungen erprobt und getestet. Das ensemble recherche begleitete als  künstlerischer Partner den musikalischen Entstehungsprozess der Schülerinnen und Schüler aus der Perspektive der Neuen Musik. Die Begegnung mit beiden kulturellen Praktiken führte zu einem Dialog und so entwickelten die SuS mittels zeitgenössischer Verfahren und den Merkmalen westafrikanischer Musik aus ihren musikalischen Ideen im Projektverlauf eigene Kompositionen. In dem Abschlusskonzert in Freiburg kam es dann zur Präsentation der über einen Verlauf von fast einem Schuljahr entwickelten Kompositionen.  Die Entwicklung und Gestaltung der Performance wurde theoretisch fundiert und praktisch unter zweierlei Perspektiven erprobt. Zum einen wurden Improvisationsmodelle und Arbeitsergebnisse nach afrikanischem Vorbild kontinuierlich in und vor der Gruppe unter aktiver Teilnahme aller Beteiligten präsentiert. Zum anderen spielten Übungen zur Bühnenpräsenz auf die klassische Form der Performance mit einem wahrnehmenden Publikum und einem agierenden Performerteam ab.

Für die Entwicklungsphasen ergaben sich zusammengefasst folgende Vorgehensweisen:

  • Sensibilisierung für musikalische Phänomene im alltäglich Lebenskontext der Sus und somit eine Ausbildung und Differenzierung der Kultur des Hörens
  • Nachgestaltung und Üben von Beispielen aus der afrikanischen Musikkultur verknüpft mit der Praxis körperorientiertem Musizierens
  • Kennen lernen und Üben verschiedener Möglichkeiten und Modelle der Improvisation, instrumental, vokal, in Bewegung
  • Entwickeln und Gestalten eigener musikalischer Ideen
  • Kennenlernen und Anwenden von afrikanischen und zeitgenössischen Verfahren der Komposition