Inspiration durch Volkstraditionen und zeremonielle Folklore

In der Tschechischen Republik werden einige Traditionen und Kostüme, die Teil der Volkskulturtradition sind, immer noch gepflegt. Meistens stehen sie im Zusammenhang mit zeremoniellen Situationen, repräsentativem Verhalten und festlichen Anlässen im Leben eines Individuums oder der Gesellschaft. Normalerweise werden die Kostüme je nach den Zeremonien, in denen sie vorkommen, als jährlich und familiär (außerdem: landwirtschaftlich, religiös etc.) klassifiziert. Die Zeremonien können dabei z. B. aus literarischen Lied-, Musik-, Tanz- und Drama-Strukturen bestehen (Kandert 2007).

Die beliebten Volkstraditionen und Kostüme sind z. B. mit der Karnevals-Tradition verbunden, die nach wie vor nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch in verschiedenen Teilen Europas gepflegt wird. Sie kehrt jedes Jahr zur Zeit des Übergangs von Winter zum Frühling wieder. Zu den bekannten Merkmalen gehören Umzüge mit Menschen in Kostümen, ausgelassene und spielerische Unterhaltung sowie ein Vielzahl an aktiven und passiven Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Frolec 1979). Der Karneval ist der Zeitraum ab dem “Dreikönigstag” bis zum Beginn der Fastenzeit. Sein Ende wird markiert durch (v)ostatkyvoračkymasopustkončinyfašank (Večerková 2000). An den letzten drei Karnevalstagen stehen die verschiedenen Kostüme im Vordergund, vor allem in der besonders typischen Form der Karnevalssitzung. In den Karnevalsumzügen herrschen die magischen Fruchtbarkeits- und Schutzmotive (Kostüme des Bären, Pferdes oder Ziegenbock) und der Kult des Todes (Kostüm des Juden, Staňková 2007) vor.

Die spezifische Ausprägung während der zeremoniellen Karnevalssitzungen ist ein männlicher Schwerttanz. Bis heute kommt dieser in drei Gegenden in Südost-Mähren vor. Er wird von einer Melodie im 2/4-Takt begleitet, hat eine Kettenform, Sprungschritt und ein wesentliches Zubehör sind Holzschwerter, verziert mit Metallringen, die während des Tanzes rasseln. Er ist vor allem als „pod šable” bekannt [„unter Schwertern“] (Cinderella 1979 Matuszková 2000).

Literatur