Dieser Baustein beschäftigt sich mit kurzen sprachlichen Impulsen als Anleitung für instrumentale Improvisation. Diese Impulse sind wie ein Titel für ein Musikstück zu verstehen und formulieren eine Hörerwartung. Gleichermaßen ist genügend Freiraum für die individuelle Umsetzung gegeben. Als Übung zum Musik erfinden können diese geleiteten Improvisationen SuS dazu anregen, eigene Ideen zu formulieren und diese im Klassenverband musikalisch zu erproben.
Sus sitzen/stehen in einem Halbkreis mit guter Sicht auf alle Mitspielenden. SuS wählen sich ein Musikinstrument und legen oder halten dies spielbereit an ihrem Platz.
Die Lehrkraft zeichnet ein Bild mit dem Titel „Hinzufügen“ an die Tafel. SuS beschreiben eine mögliche Umsetzung der Spielanleitung wie zum Beispiel:
nacheinander einsetzen
lange, leise Töne/Klänge spielen
aufhören nach dem Einsatz des letzten Spielers
Vor der ersten Umsetzung werden die beschriebenen Umsetzungsideen organisatorisch und spieltechnisch vorbereitet:
Nacheinander einsetzen: SuS treffen im Plenum eine Entscheidung über die Reihenfolge der einsetzenden Instrumente. Jede Änderung der Reihenfolge ergibt ein neues Klangergebnis, Beispiele für Reihenfolgen können sein:
die Sitzordnung
die Instrumente
die Spielweise
die Körpergröße der SuS usw.
das Geburtsdatum
lange, leise Töne/Klänge spielen: SuS erproben und üben den Klang verlängernde Spieltechniken wie beispielsweise Tremolo, Tonrepetition, Zirkuläratmung für Instrumente:
deren Klang nach Attacke verklingt (z.B. Klavier, Becken, Glockenspiel, Gitarre…)
die einer zeitlichen Begrenzung durch die Länge des Atems unterliegen (z.B. Blasinstrumente, Stimme…)
Umsetzung, wahlweise mit Aufnahme, und anschließender Reflexion in Bezug auf:
Genauigkeit der Umsetzung hinsichtlich der Absprachen
Spannungsverlauf/zeitlichem Verlauf (setzen alle im gleichen zeitlichen Abstand nacheinander ein oder in unterschiedlichen Abständen?)
Klangqualität (wie wurde der Parameter „leise“ umgesetzt? Gab es unterschiedliche Qualitäten von „leise“?)
SuS setzen die Vorschläge zur Veränderung um und wiederholen den Prozess der Reflexion und der erneuten Umsetzung, bis ein für alle Mitspielenden zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird.
Varianten
Die SuS formulieren eigene Ideen, zum Beispiel “Immer nur einer”:
Immer nur einer Version 1
Immer nur einer Version 2
Die Themenfindung der Improvisationen wird mit den SuS gemeinsam vereinbart. Zu unterschiedlichen Improvisationszielen kann eine Titelsammlung entstehen.
Kompetenzen
Die SuS können:
ihre Spieltechnik auf schulischem und eigenem Instrumentarium verbessern.
einfache musikalische Prozesse gestalten.
ihre auditive Wahrnehmung in Bezug auf Klangqualität sensibilisieren.
musikbezogene Interaktionsformen erfahren und üben.
Selbstwirksamkeit durch die Mitgestaltung musikalisch-kreativer Prozesse entwickeln.