Das Projekt „Musik kreativ+“ ist in zwei großen Zielsetzungen im Bereich der Schulbildung zu verorten:
- Verbesserung der schulischen Leistungen junger Menschen, besonders derjenigen mit geringen Grundfertigkeiten
- Überarbeitung und Stärkung des Profils des Lehrberufs.
Dabei arbeitet es auf verschiedenen Bildungsebenen:
- Schule
- Ausbildungsebene
- Professionelle künstlerische Ebene
- Weiterbildungsebene/Lehrkräfte
Als übergreifende Prioritäten dient „Musik kreativ+“ der Förderung von Grundfertigkeiten und Querschnittskompetenzen wie Kreativität und Entrepreneurship durch Musik, Performance und kulturelle Zusammenarbeit.
Neben klassischen kognitiven und sozialen Kernkompetenzen, wie etwa der Intelligenz, erfordern viele Bereiche der Arbeitswelt eine umfassende Beschreibung der menschlichen Leistungsfähigkeit. Kreative Kompetenzen wie Ideenflexibilität, Gestaltungsfähigkeit, Innovationsbereitschaft und Kombinationsfähigkeit fördern dabei die Entwicklung divergenten Denkens und ermöglichen das Verlassen gewohnter Denkpfade. Die grundlegenden Merkmale eines Entrepreneurship werden mit dem Entdecken von Chancen, Durchsetzen von Innovationen, Nutzen von Ressourcen und dem Tragen von Risiken beschrieben.
Sowohl in der Kreativitätsforschung als auch in der Forschung des Entrepreneurship finden sich Beschreibungen von Aspekten wieder, die in einem musikalisch-produktiven Bildungsansatz gefördert werden. Neben einer umfassenden kulturellen Bildung setzen sich Partizipierende intensiv mit sich und ihrer Umwelt auseinander, kommen in den Dialog mit Mitspielern, nutzen die vorhandenen Ressourcen und verknüpfen bestehende Produkte mit ihren eigenen musikalischen Ideen. Leistungsmotivation, Eigeninitiative und Durchhaltefähigkeit sind gefragt, um diese Ideen über Ländergrenzen hinweg zu realisieren.
Die Begegnung mit Kultur ist für viele Schülerinnen und Schüler auf Grund ihrer Sozialisation und Bildungsbiografie zunehmend fremd geworden. Im Bereich der Musik wurde der Unterricht in vielen europäischen Schulen gekürzt oder vollständig eliminiert. Damit fehlen im ausreichenden Maße institutionalisierte Begegnungsorte zum Ausgleich dieser Defizite.
Musik kreativ+ zielt darauf ab, ein internationales Lehrerfortbildungsprogramm (LFB) zu entwickeln, zu erproben und nachhaltig zu etablieren. Das Profil des Lehrberufs soll überarbeitet und über die Entwicklung eines Fortbildungscurriculums hinsichtlich kreativer Methoden wie Musikproduktion und Performance in Verknüpfung mit Merkmalen des Entrepreuneurships gestärkt werden. Schülerinnen und Schüler sollen dazu geführt werden, ihre eigenen Musikproduktionen zu erstellen und zu vermarkten/vermitteln. Ein zweiter Aspekt ist die Zusammenarbeit mit Kulturpartnern. Partnerschaften zwischen Bildung und Beschäftigung auf nationaler und transnationaler Ebene bilden interaktive Lehr-/Lernarrangements und stärken das Bewusstsein einer europäischen Zusammenarbeit.
Musik kreativ+ erstellt eine international zugängliche, mehrsprachige Internetplattform, welche die Teilhabe an den Produkten des Projekts wie Publikationen, Lehr-/Lernmaterialien (inkl. Lehrvideos)ermöglicht. Die pädagogischen Materialien werden in europäische Lehrerfortbildungen eingebunden.
Alle Projektbeteiligten profitieren von den Produkten, von der erworbenen Professionalisierung und Expertise im Bereich der innovativen Unterrichtsgestaltung. Durch die Interaktion in den europäischen Partnerschaften wird interkulturelles Bewusstsein gewonnen. Schlüsselkompetenzen wie soziale und unternehmerische Kompetenz, Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit werden bei allen Beteiligten gestärkt. Ein europäischer Mehrwert wird erzielt, indem die Maßnahmen in Ländern der Gemeinschaft einfließen und die pädagogischen Materialien frei zugänglich sind. Musik kreativ+ bildet EU-weite Lerngemeinschaften im Bereich Musikpädagogik, Kreativität, Entrepreneurship, Performance und stärkt damit die Position Europas auf dem globalen Hochschulmarkt.